Sonntag, 11. August 2013

Selbstmord - Baumwolle


Ich wollte mich in diesem Jahr bewusster mit meinen Klamotten beschäftigen. Das werde ich auch tun. Doch schon nach 11 Tagen wird mir klar, dass nicht der Verzicht auf „Shopping“ die Schwierigkeit des Jahres werden wird, sondern die Beschäftigung mit dem Thema Kleidung insgesamt.
Der sehr sehenswerte Kurzfilm von Uwe H. Martin fasst das Wesentliche in großartigen Bildern erschreckend zusammen.
 
Hier ein Versuch von mir das Thema kurz zu umreißen:
Früher war der Anbau von Baumwolle arbeitsintensiv und schwierig.
Böse Insekten fraßen sich durch die Baumwolle, bevor sie geerntet werden konnte. Außerdem wuchs die Nachfrage ständig. Sie konnte nicht befriedigt werden.
Dann hatte Monsanto, der weltweit größte Saatgut- und Pflanzenschutzmittelhersteller, die Lösung: genmanipuliertes Saatgut, das resistent ist gegen die bösen Insekten und viel ertragreicher.
Monsanto verpackte das ganze clever mit riesiger Werbung und verkaufte das Wundersaatmittel vielfach so teuer. Ach ja und so, dass es nur 1-jährig war und somit jedes Jahr neu gekauft werden musste. Außerdem benötigte das neue Saatmittel mehr Wasser und Regen in einer regenarmen Region. Trotzdem fielen viele Bauern auf die absurd hohen Gewinnversprechungen herein.
Doch auch die Insekten entwickelten sich weiter und mussten mit teuren Pestiziden von Monsanto bekämpft werden. Die Bauern hatten nun weniger Ertrag mit teurerem Saatgut und einer Menge Schulden, die sie bei Geldverleihern aufgenommen hatten.
Bleibt unter dem Strich die Erkenntnis: in guten Zeiten ist genmanipulierte Baumwolle besser als die natürliche. In schlechten aber verschlimmert sie die Lage noch, weil die Kosten höher sind.
Und wenn es dann eben mal gleich eine ganze Reihe von solchen schlechten Ernte-Jahren gibt, dann bleibt für viele Bauern nur noch die Flucht: in die Stadt oder in den Tod. Sie sahen keinen Ausweg und tranken ihre Pestizide selbst.
 
Nachdenkliche Sonntagsgrüße. 

1 Kommentar:

  1. Das wusste ich nicht. Danke für die Info. * Frau Hotzenplotz

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